4 Tipps für ein besseres Gedächtnis


Keine andere Spezies kann so wunderbare Symphonien und Gedichte schreiben, so beeindruckende Paläste bauen und auf so geniale Art und Weise für fast jedes Problem eine Lösung finden. All diese Fähigkeiten verdanken wir unserem Gehirn. Die zwei Komponenten unseres Gehirns, die uns den entscheidenden Vorteil geben, sind zum einen das Gedächtnis, das uns einen großen Wissensschatz anhäufen lässt, und zum anderen unsere Problemlösefähigkeit, die uns ermöglicht, auch für komplizierte Probleme clevere Lösungen zu finden.

Für die Momente, in denen uns unser allzu leistungsstarkes Gehirn doch einmal im Stich lässt, haben wir für Sie 4 praktische Tipps:


Implizites vs. explizites Lernen

Die kanadische Forscherin Lynn Hasher geht dieser Frage seit Jahren in ihrer Forschung nach. Sie befasst sich insbesondere mit der Frage, wie sich die Gedächtnisleistung im Laufe des Lebens wandelt. Eine Studie aus dem Jahr 2013 gibt darauf spannende Antworten. An der Studie nahmen 38 jüngere und 40 ältere Versuchspersonen teil. Das Forscherteam ließ Studienteilnehmer an der Universität Toronto eine Liste von 16 Wörtern lernen. Direkt im Anschluss wurden die Studienteilnehmer darum gebeten, so viele wie möglich der zuvor gelernten Wörter zu benennen.


Tipp 1 − Emotionen

Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Mathe−Klausur? Vermutlich fällt Ihnen die Erinnerung daran um einiges schwerer als die Erinnerung an Ihren ersten Kuss. Unsere Gehirne können sich an emotionale Erfahrungen besser erinnern, als an abstrakte Informationen. Beispiel gefällig? Wissen Sie noch was Sie am 11. September 2001 gemacht haben? Dass wir uns an Ereignisse mit einer emotionalen Färbung derart gut erinnern können, hat insbesondere damit zu tun, dass Emotionen, wie Freude oder − im Falle des 11. Septembers − Angst, in der Regel mit körperlicher Aktivierung einhergehen.


Aus der psychologischen Forschung ist bekannt, dass ein erhöhtes (aber nicht allzu hohes) Maß an körperlicher Aktivierung für das Einprägen von Informationen förderlich ist. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass wir uns aktiviert und wach fühlen sollten, um Informationen effektiv im Gedächtnis abzuspeichern. Wie stark dieser Effekt ist, sehen wir jeden Tag im Fernsehen: Da sich Werbeagenturen der Bedeutung von Emotionen bewusst sind, laden sie Produkte regelmäßig emotional (z.B. durch attraktive Menschen oder süße Tiere) auf − das erhöht die Aktivierung des Zuschauers und der Werbeinhalt bleibt besser im Gedächtnis.

Die Schlussfolgerung aus dieser Erkenntnis ist, zu versuchen, neue Inhalte mit emotionalen Themen zu verbinden. Konkret können zum Beispiel neue Informationen mit bedeutsamen persönlichen Erlebnissen in Verbindung gesetzt werden. Eine weitere Schlussfolgerung besteht darin, nur dann zu lernen, wenn Sie sich fit und aktiv fühlen und Sie ein notwendiges Mindestmaß an körperlicher Aktivierung aufweisen.

Tipp 2 − Achtsamkeitstraining

Achtsamkeitstraining − der moderne Begriff für Meditation − bietet eine Vielzahl positiver Eigenschaften für Ihr Gehirn. Doch was genau ist Achtsamkeit? Wie der Name sagt, handelt es sich dabei um eine Methode, die die Achtsamkeit über Geist und Körper schult. Um zu sehen, wie selten wir achtsam sind, hilft eine einfache Frage: Wie oft leben Sie im Hier und Jetzt? Und wie oft kreisen Ihre Gedanken um zukünftige und vergangene Ereignisse? Wenn Sie darauf achten, werden Sie feststellen, dass Sie nur selten im Moment leben.

Konkret geht es bei Achtsamkeitstraining darum, die Aufmerksamkeit auf Körper, Atmung und die eigenen Gedanken zu richten. Dadurch, dass Sie aktiv die Aufmerksamkeit auf sich richten, stellen Sie sicher, dass Sie im Hier und Jetzt sind. Dabei ist von Bedeutung, dass Gefühle, Gedanken und Schmerzen als solche bewusst wahrgenommen werden. Anders als oft gedacht, geht es jedoch nicht darum, negative Gedanken zu unterdrücken, im Gegenteil: Jeder Gedanke soll wahrgenommen werden, jedoch ohne bewertet zu werden.

Im Alltag widmen wir uns nur selten einer Sache in Gänze. Genau dies wird bei Achtsamkeitstraining geschult. Eine Studie der Universität Santa Barbara (USA) untersuchte den Effekt von einem zweiwöchigen Achtsamkeitskurs auf die Konzentrationsfähigkeit und andere kognitive Funktionen. Die Ergebnisse bestätigten die Wirksamkeit von Achtsamkeitstraining. Es zeigte sich, dass das Training dazu führte, dass die Gedanken der Studienteilnehmer seltener abschweiften. Egal ob in Schule, Studium oder Beruf − konzentriertes und effektives Arbeiten ist in der jeder Situation von Belang.

Tipp 3 − Studentenfutter

Unter dem Begriff Brainfood verstehen Ernährungswissenschaftler Nahrungsmittel, die für die Hirngesundheit vorteilhaft sind. Wichtig ist dabei zu verstehen, dass Nahrungsmittel die Produktion der Substanzen unterstützen können, die für Informationsübertragung zwischen Nervenzellen, sogenannte Neurotransmitter, verantwortlich sind. Aus diesem Grund kommt Eiweiß, in dem sich bestimmte Aminosäuren befinden, eine große Bedeutung zu. Diese Aminosäuren können entweder direkt oder über weitere Zwischenschritte als Neurotransmitter ihren Dienst leisten. Neben Fisch und Milchprodukten sind insbesondere Hülsenfrüchte und Nüsse wichtige Eiweißlieferanten. Vor allem Nüsse haben sich als Segensreich für das Gehirn erwiesen.

Denn sie sind nicht nur wichtige Eiweiß−, sondern auch Omega−3−Fettsäure−Lieferanten. Omega−3−Fettsäuren sind wiederum für die Hirngesundheit von großer Bedeutung. Wenn es drauf ankommt und sie über einen längeren Zeitraum geistige Hochleistungen erbringen möchten, lohnt es sich, eine Handvoll Nüsse zu essen.
Tipp 4 − Arbeitsgedächtnis−Training

Wenn wir lernen, werden neue Inhalte zunächst im Arbeitsgedächtnis zwischengespeichert, bevor sie in das Langzeitgedächtnis gelangen. Seit den Forschungen des Psychologen George Miller im Jahre 1956 ist bekannt, dass sich ein untrainiertes Gehirn im Durchschnitt 7 Inhalte auf einmal einprägen kann. Lange Zeit galt die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses als unveränderlich. Seit den in den letzten Jahren publizierten Forschungen der Psychologin Susanne Jaeggi wissen wir jedoch, dass effektives Training tatsächlich dazu imstande ist, das Arbeitsgedächtnis zu verbessern. Doch nicht nur die Menge an Informationen, die Sie zwischenspeichern können, steigt durch dieses Training, auch Ihre Fähigkeit zu schlussfolgerndem Denken nimmt zu.

So konnte gezeigt werden, dass durch regelmäßiges Training von Aufgaben wie der NeuroNation−Übung Merkfluss, die Leistungen in Tests, in denen schlussfolgerndes Denken gefordert ist, deutlich zugenommen hat. Durch das Training Ihres Arbeitsgedächtnisses können Sie sowohl Ihre Gedächtniskapazität, als auch Ihre Fähigkeit zu schlussfolgerndem Denken, steigern.

Fazit: Gute Gehirnleistung ist die Summe richtiger Verhaltensweisen

Wie Sie sehen, haben Sie zu einem großen Anteil selbst Einfluss darauf, wie Leistungsstark Ihr Gehirn ist. Richtige Ernährung, Achtsamkeitstraining, Gedächtnistechniken und Gehirntraining sind die idealen Bestandteile, um auf die geistige Überholspur zu wechseln. Mit NeuroNation haben Sie einen starken Partner an Ihrer Seite, der Sie auf dem Weg hin zu einem fitten Gehirn begleitet.