Rouwen Hirth Diplom-Psychologe
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Wussten Sie, dass Meditation nachweislich positive Effekte auf so unterschiedliche Aspekte wie positives Denken, chronischen Schmerz und unser Gedächtnis hat?
In einer im Jahre 2013 in dem Fachmagazin Frontiers in Human Neuroscience erschienen Studie konnte nachgewiesen werden, dass Meditation die sogenannten
Alpha Wellen unseres Gehirns verändert. Alpha-Wellen kommen eine Reihe von Aufgaben zu. Dabei spielen sie insbesondere bei der Filterung von Informationen eine große Rolle.
Was genau ist Meditation
Seit mehreren tausend Jahren praktizieren Menschen bereits Meditation auf die ein oder andere Weise. In den letzten Jahren würde sogenanntes Achtsamkeitstraining immer beliebter. Dabei handelt es sich um eine moderne Form der Meditation. Gemeinsam ist den verschiedenen Formen der Meditation eine Besinnung auf den Körper. Dabei wird nach und nach die Aufmerksamkeit auf verschiedene Körperteile gerichtet. Wieso es so wichtig ist, bewusst das Denken auf den Körper zu richten zeigen Studien, die belegen, dass wir nur circa die Hälfte der Zeit im Hier und Jetzt leben, den Rest der Zeit verbringen wir gedanklich in der Zukunft und in der Vergangenheit. Erschwerend kommt hinzu, dass in der Vergangenheit und Zukunft viele Sorgen und Ängste beheimatet sind. Beobachten Sie selbst einmal Ihre Gedankenströme. Sie werden feststellen, wie oft Sie gedanklich in der Zukunft und Vergangenheit sind und wie oft Sie sich über Dinge sorgen, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen; über die sich zu sorgen keinen Sinn macht. Doch welche naturwissenschaftlichen Grundlagen besitzt die seit langer Zeit von Buddhisten praktizierte Meditation?
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Die Wissenschaft auf den Spuren der Meditation
In einer aktuellen Studie untersuchte ein Forscher-Team um die Wissenschaftlerin Catherine Kerr von der amerikanischen Elite Universität Brown, welchen Einfluss Achtsamkeits- und Meditationstraining auf Gehirn-Wellen ausübt. Dazu wurden Studien-Teilnehmer in zwei Gruppen unterteilt. Die eine Gruppe absolvierte über 8 Wochen ein Achtsamkeits- und Meditationstraining, die zweite Gruppe absolvierte kein Training. Im Anschluss wurden die Alpha-Wellen der Studienteilnehmer mit Hilfe von MEG (Magnetoenzephalographie) gemessen. Die Ergebnisse der Studie waren erstaunlich: Durch das Achtsamkeits- und Meditationstraining steigerte sich die Aktivität der Alpha-Wellen signifikant.
Die Bedeutung von Alpha-Wellen
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Alpha-Wellen funktionieren wie ein Filter in unserem Gehirn. Zu jedem Zeitpunkt prasseln Unmengen von Informationen auf unsere Sinnesorgane ein. Ein Leben, in denen all diesen Eindrücken Beachtung geschenkt wird, ist nicht vorstellbar. Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit dem Auto durch die Stadt. Während Sie fahren, sehen Sie, dass die übernächste Ampel von grün auf orange schaltet, dass im Gegenverkehr ein Fahrradfahrer fährt, Sie merken, dass Ihr Arm juckt und dass Ihr Kind auf dem Rücksitz quengelt. All diese Informationen sind irrelevant und würden Sie davon abhalten sicher durch die Stadt zu fahren.
Einfluss auf negative Gedanken, Schmerz und Gedächtnis
Doch wie hängen Alpha-Wellen mit Schmerzempfinden, negativen Gedanken und dem Gedächtnis zusammen? Wenn unsere Alpha-Wellen stark ausgeprägt sind und wir unsere Aufmerksamkeit je nach Belieben fokussieren können, fällt es uns einfacher negative Gedanken auszublenden und somit glücklicher durch den Tag zu gehen. Schmerz wiederum kann willentlich besser unterdrückt werden und strahlt somit nicht auf unser Gemüt aus, wenn unsere Willenskontrolle stark ausgeprägt ist. Und unser Gedächtnis funktioniert besser, wenn wir in der Lage sind uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und wichtige von unwichtigen Informationen zu unterscheiden. Auch wenn Meditation keine Wunder vollbringen kann, so unterstreichen die jüngsten Forschungsergebnisse das Potenzial, das in unseren Gedanken steckt.
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