Ich bin in den 60er-Jahren erzogen worden und bin heute noch am lernen. Ich habe dabei viele Phasen durchlebt. Jeder Mensch entwickelt sich individuell und dadurch auch in unterschiedlichen Zeitrahmen.
Nach meiner regulären, beamtenangehauchten Erziehung und meiner Militäranbindung kam ich doch irgendwann zum denken. Also kam ich schließlich durch meine damalige Lebenserfahrung zum Schluß, dass ich, in Sachen geistige Weiterbildung, unbedingt weiter machen muß.
Ich hatte ja noch einen weiten Weg und der führte mich zur fachgebundenen "Mittleren Reife" bei der Münchner Volkshochschule. Der dortige Klassenlehrer hieß Jürgen Salewski. Ich denke, dass er mich in den bewussten Paradigmenwechsel einführte. Die Ansicht meiner Lebensumstände war eigentlich klar struktuiert und somit war ich fest davon überzeugt, "ich weiß, ich habe recht".
Aus diesem Grund hatte ich Schwierigkeiten mit dem Freigeist Jürgen und war ein nicht leichter Diskutierpartner für ihn. Da ich mit meiner Meinung klare und festgefahrene Strukturen aufwies, hatte er es allerdings mit mir nicht leicht. Jedoch, so die äußeren Umstände, suchte ich ´ne Wohnung und er brauchte Mitbewohner für sein Haus in Obermenzing. So kam es, dass Dieter und ich in das Haus am Betzenweg zogen.
Er war, aus meiner Sicht, ein übrig gebliebener ´68. Ich kam aus einem anderen Lebensbereich und so dauerte es lange, mich argumentativ zu überzeugen. Doch tatsächlich eröffnete er mir neue Sichtweisen und Anschauungen. Ich stelle dies so deutlich heraus, da ich bei einem streng kontrollierendem Vater aufwuchs, und eine derartige Art der Meinungsänderung mir zu diesem Zeitpunkt neu war!
Heute bin ich sehr offen für andere Meinungen. Zumindest höre ich sie mir an, vergleiche sie mit meiner und bilde daraus eine gültige Ansicht, bzw. ein für mich gültiges Paradigma,
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